Nicht wieder ab Mai vor dem Fernseher…

In nicht einmal einer Woche beginnt sie endlich, die neue Saison der easyCredit Basketball Bundesliga. Als Alba-Fan musste man ja lang genug darauf warten, immerhin war die letzte Saison schon am 14.05. mit der Niederlage in Frankfurt beendet. Das sind jetzt schon mehr als vier Monate. Doch nun geht es wieder los. Das letzte Vorbereitungsturnier ist gespielt, und am 24.09. startet man mit einem Heimspiel gegen Bonn in eine neue Herausforderung.

Nach vier Jahren hat man sich von Trainer Sasa Obradovic getrennt und mit Ahmet Caki einen neuen jungen Trainer aus der Türkei geholt. Dazu hat man – aus den verschiedensten Gründen – nur fünf Spieler aus der letzten Saison noch im Team. Es ist also Zeit, einen Blick auf die bevorstehende Saison zu werfen. Und mit wem könnte man das besser machen als mit dem langjährigen ALBA-Fan, radioeins-Moderator und ALBA-Hallensprecher Tom Böttcher.

„Die Saison ist für mich wie eine Zuckertüte bei Einschulung. Man weiß nicht genau was drin ist. Vielleicht eine Überraschung? Aber was für eine?“, erzählt mir Tom euphorisiert bei unserem Treffen. „Wer kann wohl der Steal der Saison sein? Vielleicht Engin Atsür? Aber wieso kannte den vorher niemand? Wieso wusste niemand, dass er einen deutschen Pass hat?“ Eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Ziemlich schnell kommen wir auf Bogdan Radosavljevic. „Der kann ein absoluter Kracher werden. Allerdings werde ich WoBo sehr vermissen. Er hatte so etwas Spezielles. Ich hätte ihn gerne einmal unter einem anderen Trainer spielen sehen.“

Auf meine Frage, wann er die Saison als erfolgreich bezeichnen würde, kommt eine klare Antwort. „Halbfinale in den Playoffs, ganz klar. Es ist doch keinem Fan noch einmal zuzumuten ab Mitte Mai im TV oder auf Telekom-Online zu schauen, wie die anderen so schön weiterspielen“. Das deckt sich dann auch mit der Einschätzung des Vereins, aber unser Gespräch fand schon deutlich früher statt. Nach einem kurzem Philosophieren über den FC Bayern Basketball aus München (die Inhalte werden vertraulich behandelt :-)), frage ich ihn, was er macht, wenn ALBA Berlin diese Saison Deutscher Meister wird. „Dann werde ich mit dem Fahrrad einmal um Berlin herum fahren. Und zwar mit allen ALBA Fans, die Lust dazu haben.“ Also Freunde, schon mal vormerken für den nächsten Sommer!

Türkisch hat er übrigens noch nicht gelernt. „Ich vertraue darauf, das Caki mindestens so gut Englisch spricht, wie ich“. Na wir werden es im ersten Fantalk am 24.09. ja erleben und beurteilen können. Auf jeden Fall gibt es bei Tom Böttcher wirklich eine große Vorfreude auf die neue Saison. „Ich freue mich auf einen neuen Trainer, der die Spieler abklatscht und auch mal motiviert. Gleichzeitig muss er jedoch auch den richtigen Ton treffen, wenn es mal nicht so läuft. Andrea Trinchieri macht das hervorragend“, verrät er mir. Das erhofft er sich auch von Ahmet Caki.

Ob man ihn diese Saison verstärkt bei Auswärtsfahrten sehen wird, lässt er jedoch offen. „Das hängt davon ab, ob der Funke überspringt. Und wenn, dann sicherlich eher bei neuen Spielstätten, wie Jena oder Vechta. In München und Bamberg war ich jetzt schon so oft, da muss es dann schon wirklich um etwas gehen.“

Wer in der letzten Saison genau hingeschaut hat, wird gemerkt haben, dass Tom bei EC Spielen immer weiter hinten gesessen hat. Das wird wohl auch erst einmal so bleiben. „Ein Schiedsrichter hat letzte Saison in den Spielbericht geschrieben, dass der DJ vorne am Anschreibetisch saß, und dass es einfach zu viele Personen waren. Deswegen musste der DJ nach hinten. Da ich mich jedoch während des Spiels eng mit dem DJ austausche, muss ich also auch nach hinten. Aber es gibt Schlimmeres.“ Anmerkung von mir: Zum Beispiel am Anschreibetisch neben dem Hallensprecher eines anderen – hier auch schon erwähnten – Vereins zu sitzen.

Mit seinem Buch über seine Zeit als Hallensprecher bei ALBA Berlin ist er noch nicht vorangekommen. „Ich sollte vielleicht wirklich mal damit anfangen. Da gäbe es ja doch einiges zu erzählen. So zum Beispiel in meiner ersten vollständigen Saison als Hallensprecher, als im letzten Spiel klar war, dass ALBA gewinnt und Meister wird. Als dann die Security noch während des Spiels anfing, den Innenraum abzusperren, das war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis. Das werde ich nie vergessen.“

Dass es an Anekdoten und spannenden Geschichten nicht mangelt, merkt man sofort, wenn man sich mit Tom trifft. Außerdem gibt es gibt ja schon einige Sportkommentatoren, die ihre Erlebnisse aufgeschrieben und dabei zum Beispiel über Enten philosophiert haben. Und es existiert das großartige Buch von Thomas Pletzinger über ALBA Berlin. Da fehlt eigentlich wirklich noch der Blick von Innen.

Eine Frage hatte ich leider vergessen zu stellen. Ich hätte gerne gewusst, ob Tom noch weiß, wo sein ehemaliger Heimatverein, der VfB Hermsdorf momentan spielt, und wie erfolgreich er ist. Die richtige Antwort wäre übrigens 2. Regionalliga Ost gewesen. Hättest Du das gewußt, Tom?
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4 Comments for “Nicht wieder ab Mai vor dem Fernseher…”

Nicol

says:

Tolles Interview, vielen Dank dafür 🙂 Ein Buch über die persönlichen Erlebnisse als Hallensprecher ist ja eine geniale Idee und findet bei den vielen ALBA Fans sicher auch viele Abnehmer! Für die Radtour um Berlin melde ich mich schon mal an ;-)))

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