Er arbeitet still. Ohne Worte, ohne Musik, ohne Telefonate. Keine Tastatur, die klackert, keine Maus, die klickt. Nur Bewegung. Immer in Bewegung. Wer ihn beobachtet, merkt schnell: Er braucht keinen Applaus. Keine Deadlines, keine Meetings, keine To-dos.
Er trägt Verantwortung. Für ein großes Gebiet. Ohne ihn würde das Ganze schnell aus dem Ruder laufen. Und auch wenn er oft an seine Grenzen stößt (in der Regel tief verwurzelte Probleme), arbeitet er unbeirrt weiter. Ein Stück zurück, neu ansetzen, weiter. Es ist diese stille Hartnäckigkeit, die man an ihm bewundert. Oder beneidet.
Sein Arbeitstag beginnt um 9 Uhr, jeden Tag. Außer am Wochenende. Er macht Pausen, ja. Regelmäßige. Sorgfältig eingeplant, wie ein kleines Ritual. Dann zieht er sich zurück, um Energie zu tanken. Kein Kaffee, keine Zigarette. Nur Ruhe. Danach geht es weiter, mit demselben Gleichmut wie zuvor. Fast so, als wäre er nie weg gewesen.
Manchmal hört er einfach auf. Inmitten seiner Routine, wie eingefroren. Ein kurzer Moment – vielleicht des Zweifelns; des Nachdenkens. Vielleicht rechnet er innerlich noch einmal alles durch. Oder er braucht einfach einen Augenblick, um wieder zu sich zu kommen. Wer weiß das schon. Gelegentlich wirkt alles ein bisschen planlos, und doch ergibt es am Ende ein Bild.
Er spricht nicht. Nie. Aber seine Augen – groß, rund, ein wenig zu wach für diese Welt – schauen einen manchmal lange an. Als wollten sie etwas sagen. Vielleicht: Lass mich einfach machen. Vielleicht: Ich weiß, was ich tue. Vielleicht auch gar nichts. Vielleicht guckt er einfach nur.
Wenn es regnet, wird er langsamer. Zögerlicher. Und an manchen Tagen bleibt er ganz weg. Kein Abschied, keine Nachricht. Man nimmt es ihm nicht übel. Man weiß, er kommt wieder. Morgen vielleicht. Wenn es wieder trockener ist, wenn die Welt wieder besser zu greifen ist.
Manchmal – das sagen wir nur hinter vorgehaltener Hand – scheint es so, als würde er während der Arbeit ein bisschen zu viel Gras konsumieren. Oder andere pflanzliche Substanzen. Dann wirkt er weniger gradlinig, zieht seine Bahnen schräger, dreht sich öfter mal im Kreis – auf eine fast philosophische Weise abwesend. Und trotzdem arbeitet er. Auf seine Art. Jeden Tag, ab 9 Uhr.
Rudi. Unser Mähroboter.






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